Verfasst am 23.06.2020 17:52:00 Uhr Jeder Umzug ist wie Neuanfang Teil 48 Heute muss mal wieder ein neuer Tagebuchbericht mit folgendem Untertitel verfasst werden: Die spanisch-basierte Kreolsprache Chavacano feiert heute ihr 385-jähriges BestehenGestern las ich es im Internet, dass Chavacano heute 385 Jahre alt wird. Dies wird ein wohl-definiertes Geburtsdatum sein (wie bei manchen Naturvölkern der 31.12. oder 1.1. eines Jahres), denn es ist kaum zu glauben, dass an einem 23.6.1635 innerhalb eines Tages die Vokabelliste und die Grammatik neu erfunden wurde.Noch viel zu erlernen habe ich an dieser Sprache auch die austronesische Denkweise, da dieses Kreol eine hiligaynon-basierte Grammatik haben soll, die ich auch noch nicht kenne. Immerhin ist die Übersetzung aus dem Spanischen ins Chavacano / Chabacano / Chabakano (cbk.) heute zum Geburtstag entwurfs-fertig geworden, inclusive einer unbekannten (Un)Menge von Fehlern und von Unkenntnissen. Es gibt noch viel zu tun! (dp)(23.06.2020(0,3h)) Nachtrag am 28.6.2020: das Trauma "aktiv-passiv"Da auch bei anderen (ergativ-)Sprachen eine Passivform nicht existiert, hiess es lange, so etwas gebe es auch im Chavacano nicht. Aber ein indogermanischer Passivsatz muss eindeutig vis-versa in Chavacano umgesetzt werden können. Daran führt kein Weg vorbei. In der Internet-Literatur kann man lesen, dass Chavacano-Sprecher spanische Passivsätze auf Spanisch weiterkomuniziert haben, also haben sie papageien-gleich die Worte nur nachgeplappert, gespiegelt, ge-echo-t, aber nicht wirklich verstanden. Als erstes Hilfsmittel zur Verständigung kann man einen indogermanischen Passivsatz in einen Aktivsatz mit passiver Bedeutung umwandeln. Dies ist überhaupt nicht trivial, weil viele aktive Passiv-Ersatzformen mit Hilfe von online-Translatoren aus dem Englischen oder Deutschen wieder in die üblichen spanischen Passivform transformiert werden. Es scheint, als seien spanische Ersatzformen unüblich. Am einfachsten scheint eine Verbform "wird" + "irgendwie getan" (= passive Verbform) in "bekommt" (= Erleidensverb) + "irgendeine Tat" (Substantiv) umwandelbar. Anderseits kommt erschwerend eine so-la-la-Grammatik hinzu, bei der Gebrauchsformen anstelle von normierten Formen regieren, z.B.: Aktivsatz:
Eine ähnliche Vereinfachung ist beim Gebrauch einer chabacano'schen aktiven Passiv-Ersatzform mit Hilfe eines unpersönlichen "sie" (3p.pl.) = "sila" (espcha.), vergleichbar mit einer dts. aktiven (3p.sg.) "es/man"-Formulierung, möglich. Dort ist auch erlaubt oder üblich, den Objektmarker "con" für die Kennzeichnung des Objektes wegzulassen. Anhand der passiv-Beispiel in Lit. academia.edu/35761946, wo mit dem Wasser, Eis, Glas etwas passiert, obwohl sie keine Agenten/Aktoren sind, ist erkennbar, dass erst noch ein chavacano'scher Newton geboren werden muss: "das Wasser verschüttet", "das Eis schmilzt", "das Glas fällt" (aktiv) ist sinnlos, aber "das Wasser wird verschüttet", "das Eis wird geschmolzen / wird zum Schmelzen gebracht", "das Glas wird zu Fall gebracht" (passiv) ist sinnvoll. Frage: gibt es im Chavacano passiv-aspektliche "Erleidens"-Verben? Dann wäre erklärbar, dass eine verbale Passivform überflüssig ist. (dp)(28.06.2020(1,0h)) archiviert (tbid____.___): (dp)23.06.2020 (0,1h) | ||||||