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Verfasst am 30.07.2009 01:19:19 Uhr
Aramäische Schreib-Tastatur

Mein Gott, ich hoffe, es ist Dir so recht!?
Wer mein neues Hilfsmittel, den Editor für Aramäische Schrift, ausprobieren will, braucht nur nachfolgendes Bild (Windows-XP-QWERTZ-Tastaturbelegung mit dem aramäischen Font "Assyrian's Letter (V1.4) ASSYRIAN7.TTF") anzuklicken:
WindowsXP keyboard Assyrian's Letter (V1.4) ASSYRIAN7.TTF
Bei der Herstellung dieser Tastaturbelegungsübersicht wurden manche Tastencodes als Steuercodes (z.B.: PhotoShop6.0) interpretiert (hier mit "@" gekennzeichnet), d.h. diese Codes AltGr bzw. Strg+Alt wurden als solche belassen:
  • "AltGr w": Bearbeitung von Textebene schließen
  • "AltGr r": Lineal einblenden bzw. ausblenden
  • "AltGr +" bzw. "~": Vergrößern (stufenweise zoomen)
  • "AltGr -": Verkleinern (stufenweise zoomen)
  • "AltGr v": Erzeugen eines br-StartTags "<br>"
Interessantes, Eigenartiges und Sonderbares:
  • Das links-rechts-gespiegelte Fragezeichen kennt wohl nur der Editor Wordpad und das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop. Auch durch eine Schreibrichtungsumkehr im Formularfenster wird das Fragezeichen für Links-nach-Rechts-SchriftKenner normal wiedergegeben.
  • Es sieht so aus, als wenn die Autoren der aram.Wikipedia ein Ligaturzeichen ܝ (UNICODE: &#1821;) als Signalgeber für die Schriftsoftware verwenden, auf das der Browser weiss, dass dieses das letzte Zeichen eines Wortes sei. Ich habe noch sehr viel Unahnung und Unwissen: Einige Buchstaben, von denen bekannt ist, dass ihre Finalformen anders aussehen als die Medialformen oder Initialformen, werden durch dieses Finalsteuerzeichen zurechtgebogen. Bei Buchstaben, die keine separaten Finalzeichen haben, wird das Finalsteuerzeichen separat hinter dem letzten Zeichen dazugesetzt, so dass auch der ungeübte Leser weiss, jetzt ist Schluss.
  • Einen Tag später erkenne ich: ein intelligenter Browser weiss selber, wie er je nach Font aus Initial- oder Medialzeichen die Finalzeichen erzeugt.
  • Didaktisch verständlich sind die meisten Finalzeichen der Buchstaben im "upper case" Feld untergebracht. Davon haben vermutlich die Lateinschreiber die Idee der InitialLettern adaptiert.
  • eine aram. Wikipedia-Buchstabenübersicht kennt nur 22 moderne aramäisch-syrische Konsonantenzeichen Link» http://arc.wikipedia.org/wiki/%DC%AC
  • eine dts. Wikipediaseite über die Ähnlichkeit von Lateinischem, Griechischem, Phönizischem, Hebräischem, Arabischem Alphabet Link» http://de.wikipedia.org/wiki/Arabisches_Alphabet
  • eine dts. Wikipediaseite über Fonts, Latein-Umschrift und andere Bezeichnugen zur syrisch-aramäischen Schrift Link» http://de.wikipedia.org/wiki/Syrisches_Alphabet
  • Gegenüberstellung diverser Fonts von Unicode, klassischem oder östlichem Syrisch-Aramäisch bei http://www.bookrags.com/wiki/Syriac_alphabet
  • es gibt spezielle Zeichen (siehe Lit.»):
    • &#1567;: ؟: dieses Zeichen gehört nicht zum UniCode-Zeichensatz für Syrisch-Aramäisch, es wird jedoch von arc.wikipedia.org als Fragezeichen benutzt.
    • &#1600;: ـ: dieses Zeichen gehört nicht zum UniCode-Zeichensatz für Syrisch-Aramäisch, es wird jedoch von arc.wikipedia.org als Trennzeichen "-" oder Hervorhebungszeichen ("Apostroph") benutzt (unklar; hierzu müsste man den Text verstehen). Da es rechts vor dem aramäischen Komma steht, ist es vermutlich ein aramäischer Trennstrich.
    • &#1792;: ܀ für das Ende eines Textabsatzes "syriac end-of-paragraph" . Wikipedia benutzt es als Analogon zum dts.Satzendezeichen "Punkt".
    • &#1794;: ܂ für ein Semikolon. "syriac sublinear full-stop"; es wird nach UniCode benutzt für Nebensätze "subordinate clauses".
    • &#1796;: ܄ für ein Komma innerhalb einer Aufzählung. "syriac sublinear colon"; es wird nach UniCode benutzt für das Ende von Versen.
    • &#1807;: ܏ für die Verwendung von Abkürzungen "syriac abbreviation mark" (SAM). Hiermit wird der Beginn einer Abkürzung markiert! Die deutsche Wikipedia (s. Lit.1») nennt dieses ein "syrisches Kurzzeichen".
    • &#1802;: ܊ für die Verwendung von Kontraktionen "syriac contruction mark". Hiermit wird das Ende einer sprachwissenschaftlichen Verkürzung markiert. Was der Unterschied zwischen einer "Verkürzung" und einer "Abkürzung" sei, ist noch unklar.
    • &#1831;: ܧ "syriac letter reversed pe". Dieses Zeichen wird im christlich-palästinensischen Aramäisch verwendet. Warum nur einen an der Vertikalen gespiegelten Buchstaben? Weitermachen und auf links-rechts-Schreibweise umstellen!
    • die weitläufige Meinung, dadurch, dass in den Buchstaben bereits die Textrichtung (von links nach rechts oder umgekehrt) einprogrammiert sei, brauche man die Richtung nicht explizit nochmal im geschriebenen Text anzugeben, kann nicht bestätigt werden. Die Unterschiede zeigen sich exemplarisch in folgenden beiden Anwendungen (&#1856;, &#1809;):
      • &#1856;: (a) (dir=ltr): ݀ oder (dir=rtl): ݀ (ohne Kontext)
        (b) (dir=ltr): ݀     oder (dir=rtl): ݀     (rechtsstehendes Leerzeichen)
        (c) (dir=ltr): ݀     oder (dir=rtl): ݀     (linksstehendes Leerzeichen, d.h. rechtsstehendes "feminin-Zeichen)
        ... , und hier angewendet beim Buchstaben "waw":
        (d) (dir=ltr): ݀ܘ     oder (dir=rtl): ݀ܘ     (rechtsstehendes waw)
        (e) (dir=ltr): ܘ݀     oder (dir=rtl): ܘ݀     (linksstehendes waw, d.h. rechtsstehendes "feminin-Zeichen)
        ... "syriac feminine dot". Ob dieses Zeichen "syrisch-aramäischer weiblicher Punkt" auch bei anderen Buchstaben angewendet werden kann und was es bedeutet (... wird verwendet bei "taw feminie suffix"), ist noch unklar. Klar scheint zu sein, dass die rtl-Schreibweisen (a, c, e) das Schriftbild richtig wiedergeben.
      • &#1809;: (dir=ltr): ܑ     oder (dir=rtl): ܑ     bedeuted ein "hochgestelltes Suffix alaph". Seine Bedeutung und Verwendung ist noch unklar.
        Unterschiede im ligaturlosen ltr- zum rtl-Formularfeld:
        Bei dir="rtl" liegt das alaph direkt über dem Freistellungszeichen, sonst rechts oben daneben. Im Feld mit Ligaturen liegt das hochgestellte alaph direkt über dem Normalbuchstaben, hier z.B. ebenfalls ein alaph: ܐܑ .
        Hierdurch lernt man, dass wegen der rtl-Schreibweise, der Code für das Ligaturzeichen rechts neben dem Buchstaben steht, über (oder unter) dem ein Symbol (hier z.B. das Suffix) gesetzt werden soll.
    • Nachdem es in der Nicht-UniCode-Schrift vier verschiedene "gamals" und zwei verschieden "teth" gab, nun noch etwas Neues. Nachfolgende Buchstaben werden bis heute in der christlich-syrischen Liturgieschrift "Garschuni oder Karschuni (engl. Garshuni oder Karshuni)" verwendet (Lit.2»), vermutlich für nichtaramäische arabische Sprachen und Dialekte, denn im modernen Aramäisch werden sie nicht benötigt (Lit.3»). Jedoch wird das syrische UniCode-Alfabet in christlichen Neu-Aramäischen Dialekten benutzt. In jüdisch Neu-Aramäischen Dialekten und in aramäischen wissenschaftlichen Texten wird dagegen das Jüdische Alphabet verwendet.
      • &#1812;: ܔ ist ein "gamal garshuni".
      • &#1820;: ܜ ist ein "teth garshuni".
      Diese UniCode-Buchstaben sind zur Zeit keiner Taste zugeordnet.
    • es gibt noch eine UniCode-Reservierung:
      • für drei persische Buchstaben:
        • &#1837;: beth,
        • &#1838;: gamal,
        • &#1839;: dalath
      • für drei sogdianische (?) Buchstaben:
        • &#1869;: zain,
        • &#1870;: kap,
        • &#1871;: fe
      Da diese UniCode-Buchstaben im Internet nur als Bildchen im Internet verfügbar sind, ist zur Zeit nicht geplant, diese irgendeiner Taste zuzuordnen.
    • &#1828; ܤ ist ein Finalbuchstabe, nämlich das "final simkat". Also wird dieser nicht mit Hilfe von Ligaturen erzeugt und kann direkt der entsprechenden "SchreibTaste" zugeordnet werden.
    • Buchstaben mit zwei Namen:
      • &#1814;: ܖ "dalath resh"
      • &#1822;: ܞ "yudh he"
      Ihre Verwendung ist noch unklar.
    • damit ich nicht den Überblick verliere (provisorisch):
      Gesamtcodesbereits benutzte Codesinexist.Codesnoch fehlende Codes
                  1792; 1793; 1794; 1795; 1796; 1797; 1798; 1799;
      1800; 1801; 1802; 1803; 1804; 1805; 1806; 1807; 1808; 1809;
      1810; 1811; 1812; 1813; 1814; 1815; 1816; 1817; 1818; 1819;
      1820; 1821; 1822; 1823; 1824; 1825; 1826; 1827; 1828; 1829;
      1830; 1831; 1832; 1833; 1834; 1835; 1836; 1837; 1838; 1839;
      1840; 1841; 1842; 1843; 1844; 1845; 1846; 1847; 1848; 1849;
      1850; 1851; 1852; 1853; 1854; 1855; 1856; 1857; 1858; 1859;
      1860; 1861; 1862; 1863; 1864; 1865; 1866; 1867; 1868; 1869;
      1870; 1871;
      1792;
      1802; 1807; 1808; 1809;
      1810; 1811; 1812; 1813; 1814; 1815; 1816; 1817; 1818; 1819;
      1820; 1821; 1822; 1823; 1824; 1825; 1826; 1827; 1828; 1829;
      1830; 1831; 1832; 1833; 1834; 1835; 1836; 1837; 1838; 1839;


      1869;
      1870; 1871;
      1806; 1867; 1868; 1793; 1794; 1795; 1796; 1797; 1798; 1799;
      1800; 1801; 1803; 1804; 1805;



      1840; 1841; 1842; 1843; 1844; 1845; 1846; 1847; 1848; 1849;
      1850; 1851; 1852; 1853; 1854; 1855; 1856; 1857; 1858; 1859;
      1860; 1861; 1862; 1863; 1864; 1865; 1866;
  • Lit.1» http://de.wikipedia.org/wiki/Unicode-Block_Syrisch
  • Lit.2» http://de.wikipedia.org/wiki/Garschuni
  • Lit.3» http://en.wikipedia.org/wiki/Aramaic_alphabet#Modern
  • ... später mehr...
  • hier stehen die Buchstabennamen alle im title-Tag versteckt: http://www.decodeunicode.org/de/syriac
Aus den Formularzeilen kann der Text dann nach Wordpad oder google usw. mit "Markieren" (linke Maustaste) und "Kopieren" übernommen werden.

siehe auch (Linksammler): (dp)(0,3h)(7,5h (Schreibtastaturprogramm: 31.7.2009)),(4,5h (Schreibtastaturprogramm: 1.8.2009))

Nachtrag_1 am 1.8.2009 um 19.17Uhr:
So, heute musste ich in die immer noch unfertige Tastatur-Hilfsseite einige Formularfelder ergänzen, die einem das Leben erleichtern sollen. In das Feld "Unicode-Stringeingabe" kann man jetzt jeden beliebigen String (z.B. aus Wikipedia) hineinkopieren, dann vermittels der Taste "String -> Unicode" in solchen (dezimal oder hexadezimal) umwandeln (Ausgabe im "UniCode HTML-Entities"-Bereich). Aus dem Unicode im dezimalen Entities-Feld (auch Eingabe möglich) kann man vermittels der Taste "Unicode -> String" die ganze Zeichenkette einmal
  • ... inklusive verwendeter Ligaturen und
  • ... ohne Ligaturen
... im Bereich "String-Ausgabe" ausgeben. Zunächst muss wegen der Verschiedenartigkeit beider Fonts zunächst einmal ohne Rücksicht auf initiale, mediale und finale Formen mindestens eine Zuordnung zwischen der Taste und dem Unicode vorgenommen werden. Erst nach der Kennenlernphase der UniCode-Ligaturen kann versucht werden, falls nötig diese vorläufige Zuordnung zu optimieren. Es gäbe noch viel zu sagen, aber "unfertig ist unfertig" und der Tag endet bald. (dp)(14,5h)

Nachtrag_2 am 2.8.2009 um 16.14Uhr + 23.59Uhr + 3.8.2009 um 06.20Uhr + 14.10Uhr:
Und jetzt denke ich, ist die gröbste Entwurfsarbeit zur Konstruktion der online-Schreibmaschine für Aramäisch überstanden. Alle Unicode-Zeichen ausser die Vokale beschreibenden diakritischen und die Ligaturen und das Leerzeichen sind eingearbeit. Um durch manuelle Eingabe sich einen Unicode in einen String umwandeln zu lassen, sind die HTML-Steuerzeichen "&#" nicht mehr zwingend erforderlich in die (dezimal)-UniCode HTML-Entities-Formularzeile einzugeben. Jedoch das Semikolon ";" als Trennzeichen für die Zahlen darf nicht vergessen werden. Die Zahlen sollten durch zusammenhängende Ziffernfolgen eingegeben werden, also zwischen der linksseitigen ersten Ziffer und dem rechtsseitigen Semikolon sollen nur Ziffern stehen, so dass es prnzipiell möglich ist, einen gemischten kommentierten Unicode einzugeben, wobei der Kommentar linksseitig stehen darf, z.B.:
waw, wau: 1816;Leerzeichen32;dieses Zeichen heisst lamad, lamadh 1824;
Bei der Stringausgabe fehlt allerdings dieser Kommentar noch. Rom ist auch nicht an einem Tag erschaffen worden!

Die Stichwortsuche zum Begriff "Säure" oder "sauer" habe ich in einen separaten Beitrag ausgelagert. (dp)(5h)

Nachtrag_3 am 4.8.2009 um 17.40Uhr:
Ab jetzt sind die meisten Satzzeichen mit der Tastatur verknüpft worden. (dp)(1h)
archiviert (tbid2831.562): (dp) 31.07.2009 (+0,3h (+favicon +flagcounter +4navi +w3c_LiCh +Link-korr.))
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