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Verfasst am 20.11.2004 21:39:34 Uhr
Königsberg-Express

Nach über 45 Jahren fahren wieder planmäßige Züge nach Ostpreußen:
Wie ein umtriebiger Reiseveranstalter Helmut Mochel (Geschäftsführer der Rail Tours Mochel Reisen GmbH, Georg-Vogel-Str. 2, D-77933 Lahr(Schwarzwald) (s.Link» http://www.eventagenturen.de/druckansicht.asp?aid=712) erkundet hatte, führten zu Beginn der 1990er Jahre noch Normalspurgleise von Polen (dem ehemaligen südlichen Teil Ostpreußens) bis nach Kaliningrad und zwar deshalb, um angeblich Landmaschinen aus der DDR ohne Verzögerung zur Verteilerstelle auf dem russischen Rangier- und Umspurbahnhof Dzerzinskaja (Vorort von Kaliningrad, 2.5km v.Hpt-Bhf. entfernt; ehem. ??) zu bringen.

Also organisierte er 1991 eine erste Sonderzugfahrt auf Normalspurgleisen nach Königsberg.

In 1992 folgten weitere 30Touren.

Ab 22.Mai 1993 nahm D18931/18930 "Königsberg-Express" den fahrplan-mäßigen Verkehr auf, diesmal unterstützt durch Stahlschwellen-Spenden von Krupp und Preussag bereits durchgehend bis zum Hauptbahnhof von Kaliningrad. Zwischen Mai und Oktober 1993 verließ nun jeden Freitag abend der privat betriebene sogenannte Turnussonderzug (mit Wagen des DDR-Regierungszuges) den Berliner Hauptbahnhof. Er erreichte Kaliningrad (ehemals Königsberg im heutigen Kaliningrader Oblast, wie die Russen den bis 1991 abgeriegelten Sperrbezirk im Norden Ostpreußens nennen. Heute (1994) hat Kaliningrad ca. 900000 Ew., die Hälfte davon Militärpersonal) am Samstag vormittag um in der folgenden Nacht wieder zurückzufahren.

"Ab 1994 wird dieser Sonderzug zweimal pro Woche und sogar als Autoreisezug fahren", schrieben die Autoren Preuß und Hahn in dem Bahn-Jahrbuch. Auf russischem Gebiet wird der Express durch eine von zwei von der Deutschen Bahn an die Kaliningrader Eisenbahnverwaltung vermieteten Dieselloks Reihe232 gezogen.

Von dort in die baltischen Staaten über die Grenzorte Sowjetsk (Kaliningrader Oblast; ehem. Tilsit) / Pagejei (Litauen) und Jonuschkus (Litauen) / Meitene (Lettland) fahren die sogenannten Transit-Züge auf Breitspur mit max. 50km/h, was eine Fahrzeit von ca. 11Stunden für die 418km lange Strecke Kaliningrad-Riga ergibt.

Angeblich spekulieren die Verantwortlichen im Kaliningrader Oblast auf die Vorteile von vorhandenen Breitspur- und Regelspur-Bahnstrecken als Waren-Umschlag-Sonderzone nach Hongkonger Vorbild.

Na denn.

(dp): mein Bericht zu Erich Preuß/Clemens Hahn, Bahn-Extra 1/94 Bahn-Jahrbuch 1994, S.116/117 (kein Link!).

Siehe auch mein Polen-Baltikum-Reisetagebuch
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ANMERKUNG: Da wegen der google-Suche der HTML_HEAD-Title zwischen 5 und 10 Worten lang sein sollte, wurde der ursprüngliche Tagebuchbeitrag-Titel zum google-angepasstem HTML-Head-Title erweitert.(google sei dank!)
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