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Verfasst am 02.12.2009 20:41:47 Uhr
Kirche und Kommerz

Wer hätte diese zeitliche Übereinstimmung erwartet? Soeben verkündet die Presse über diverse Zeitungen, dass gemäß eines neuen Grundsatzurteils des Bundesverfassungsgerichts fortwährende Öffnungszeiten an den Adventssonntagen vor Weihnachten nicht statthaft sind und die Kirche als Institution über die Einhaltung dieser Regel wachen darf.

Wenn man nun denkt, dass die Kirche nun gegen Kommerz sei, so ist man auch fehlinformiert. Zum einen wird gerade zu den Festtagen bei vollen Kirchen besonders für die Verkäufe im Eine-Welt-Laden geworben, der theoretisch auch an Werktagen geöffnet haben/sein dürfte. Aber darüber darf die Industrie-und-Handelskammer nicht wachen. Und ausserdem brauchen auch die Kirchen als Institutionen wohl ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler, Finanzfachkräfte und Juristen.

Hierzu passend erfuhr ich heute von Freund Helmut, dass aus Mangel an Hörsälen an der Justus-Liebig-Universität Gießen kürzlich eine wirtschaftswissenschaftliche Vorlesung in die katholische Thomas-Morus-Gemeinde (Grünberger Straße) verlegt worden sei. Nicht etwa in den Gemeindesaal, nein in die heilige Kirchenhalle "Sankt Thomas Morus". Der Heilige wird es überstanden haben, weil dort die im Kirchenasyl verweilenden Studenten richtig arbeiten mussten, nämlich mit Papier und Stift selbst niederzuschreiben, welch wirtschaftswissenschaftlich Interessantes von der Kirchenkanzel gelehrt wurde. Ich hoffe, es klagt niemand nachträglich, dass die Kreuze hätten zugehangen werden müssen. (dp)(0,35h)(02.10.2021(0,1h))
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